Hallo Leute ich bin's, Ayla.

Da ich als Herdenschutzhund etwas ganz Besonderes bin, wurde ich gebeten, für die neue Tierheimzeitung einen kleinen Text zu verfassen.  Wie sich das für einen echten Akbas-Kangal, also einen Herdenschutzhund gehört, treffe ich zwar meine eigenen Entscheidungen und lasse mir ungern etwas vorschreiben, aber ich werde mich hier mal großzügig zeigen.

Ich würde euch gerne in „meinen“ Tierheimalltag mitnehmen:

Frühstück ist gar nicht so wichtig

Meistens läuft es so, dass morgens, nach einer ordentlichen Mütze Schlaf, einer der netten Mitarbeiter kommt und uns nach und nach erstmal alle aus unseren Schlafkammern in die Außengehege laufen lässt. Da gibt es dann Frühstück. Aber mir ist das mit dem Futter gar nicht so extrem wichtig. Ich geh das ganz entspannt an und genieße erstmal die frische Luft. Das Essen nimmt schon keiner wieder weg. Und wenn doch, dann wird er schon einen guten Grund dafür haben. Da gibt es Andere hier bei uns, die das sogar verteidigen würden. Verstehe ich nicht, es gibt doch genug...

Vormittags buddle ich gerne oder lege mich auf meine Veranda

Na und wenn das Frühstück dann verputzt ist, kann der Tag starten. Aber um ehrlich zu sein ist vormittags gar nicht so viel los bei uns. Die Mitarbeiter geben sich zwar Mühe uns alle zu beschäftigen, aber das ist natürlich gar nicht so einfach. Wir sind eben manchmal etwas fordernd.

Also lege ich mich, wie es sich für eine türkische Prinzessin gehört, auf die Veranda vor meiner Hütte und schaue zu, wie die Menschen um mich herum alles sauber machen und aufräumen. So gehört sich das für meine Untertanen - Ich habe hier im Tierheim alles im Griff.

Zwar meinen manche meiner Kumpel, dass das nicht so ist, aber denen werde ich das noch zeigen!
Wenn mir das Herumliegen zu langweilig ist, habe ich aber auch schon eine Alternative gefunden. Ich bin dabei, in meinem Gehege ein Loch zu buddeln. Mal sehen wo mich das eines Tages hinführt. Vielleicht ja zu Sony, meinem kleinen Kumpel im Gehege nebenan. Oder aber zu meinen Todfeinden – Mirlo und Krümel. Beides wäre vielleicht ganz lustig!

Am liebsten Gassigehen und Fangen spielen

Wenn es dann auf den Mittag zugeht wird der Tag schon etwas spannender. Da gibt es zwei Möglichkeiten: entweder jemand versucht mich für ein Mittagsschläfchen in meine Innenbox zu bringen, oder die Gassitruppe kommt endlich und wir können raus in den Wald. Beides bringt mir aber Spaß.

Denn ganz ehrlich, ich mag mittags nicht so gern reingehen. Also spiele ich lieber mit dem Mitarbeiter fangen. Um es Ihnen etwas einfacher zu machen, erlaube ich es mir eine Leine ans Halsband zu hängen, die ich dann hinter mir herziehe. Dann haben sie wenigstens eine kleine Chance mich zu schnappen. Aber irgendwann ist dann auch genug gespielt und ich lasse mich einfangen. Dann geht es halt ab in die Box. Da gibt es noch einmal einen kleinen Snack und dann Ruhe.

Ruhe mag ich zwar manchmal ganz gerne – insbesondere in Verbindung mit langen Krauleinheiten – aber eigentlich stehe ich eher auf Action.

Nachmittags warte ich ungeduldig auf meine Gassigeher

Deshalb warte ich nach dem Mittagsschlaf, sobald wir wieder draußen sind, ungeduldig auf meine Gassigeher. Bei jedem der sich über den Hof bewegt hoffe ich, dass es der Richtige ist.

Wer der „Richtige“ ist möchte ich übrigens klarstellen. Fremde auf meinem Hof – das ist ein no go! Ich suche mir schon genau aus, wer mit mir gehen darf. Anfangs habe ich zu den Menschen auch noch nicht so eine Bindung. Das braucht ein bisschen Zeit. Aber wenn jemand sich genug eingeschleimt hat und meinen Respekt verdient, dann liebe ich ihn. Auf genau diese Menschen warte ich dann.

Endlich kommt jemand den ich kenne. Ich mache schon von weitem lautstark auf mich aufmerksam, gehe zum Zaun. Der Mensch kommt und – geht weiter! Das geht gar nicht! Der hat für heute schon verloren! Erst jemand anderen auszuführen, das ist ja quasi Majestätsbeleidigung!

Der wird schon noch sehen, was er davon hat. Ich bin nämlich ein echter Sturkopf.

Endlich kommt mich jemand abholen

Wenn er dann endlich in mein Gehege kommt freue ich mich trotzdem. Ich springe und tobe und freue mich auf meinen Spaziergang. Am liebsten würde ich direkt zum Ausgang sprinten, aber der langsame Mensch ist immer wie ein Bremsklotz an mir dran.

Zuerst begrüße ich auf dem Spaziergang dann die Menschen, die ich mag. Aber dann sind andere Dinge wichtig. Ich stecke meine Nase in alles was interessant ist – Blätterdickicht, Schlamm, Erde, herabhängende Zweige. Ich genieße das richtig. Besonders das Wälzen. Wenn ich auf die andere Seite des Weges will – gehe ich halt dahin. Wenn der Mensch nicht aufpasst, selber schuld, wenn er sich dann wie ein Brummkreisel dreht! Leider haben die meisten das schon gelernt und haben sich auf meine ruckartigen Richtungswechsel eingestellt. Früher bin ich nach dem Wälzen auch immer losgesprintet – zur Not im Kreis um die Menschen herum. Aber da die Menschen mich dann immer ganz kurz an der Leine geführt haben und irgendwie sauer waren, lasse ich das heute – meistens 😉.

Am liebsten ärgere ich Krümel oder Mirko

Aber irgendwie muss man ja seinen täglichen Spaß haben! Wenn die Spaziergänge so richtig langweilig sind, suche ich mir auch manchmal ein Opfer aus. Gerne Krümel oder Mirlo. Die kann man herrlich mobben. Ich versuche auch nur ganz zärtlich sie zu beißen, aber auch das finden die Menschen nicht so toll und halten mich auf Abstand. Aber manche Hunde mag ich einfach nicht, da bin ich schon Charakterkopf. Ich hoffe, ihr versteht das!

Ich tue alles, um den Spaziergang in die Länge zu ziehen

Ich bin ziemlich intelligent und kenne jeden Weg. Am liebsten würde ich auf Spaziergängen zum Wasser gehen! Hier kann man toben, schwimmen und sich mal so richtig auspowern. Aber dieses Mal wollen die Menschen nicht mit mir zum Wasser, sagen irgendwas davon, dass es ihnen zu anstrengend ist. Pah!

Wenn wir nicht zum Wasser gehen, weiß ich recht schnell, wann wir auf dem Rückweg sind. Ab diesem Punkt versuche ich, den Spaziergang in die Länge zu ziehen. Zack, grazil wie ich bin, mache ich einen Purzelbaum und lande im Dornengestrüpp.  Total gemütlich. Hier bleibe ich einfach liegen und egal wie feste der Mensch zieht, ich bewege mich kein Stück. Die wissen ja gar nicht, dass wir den falschen Weg nehmen, den Rückweg nämlich – warum sollte ich auf die hören?! Irgendwann haben sie mich doch zum Aufstehen bewegt und wir sind zurück im Tierheim.

Bei anderen Menschen auf dem Gelände halten mich die Spaziergänger immer auf der falschen Seite – ich würde den ganzen Fremden hier sonst schon Bescheid sagen, dass sie hier nicht hingehören.

Nachts träume ich von einem, der mich liebt und meine Macken akzeptiert

In meinem Gehege wieder angekommen, entspanne ich mich erstmal und gucke was sich in meiner Abwesenheit so ereignet hat. Wenn es dann abends zum Schlafen wieder in die Box geht, träume ich von tollen Abenteuern und einem Menschen, der sie mit mir erlebt. Denn ich will eigentlich nur eins – jemanden der mich liebt, meine Macken akzeptiert, konsequent ist und Geduld mit mir hat!

Kommt mich mal besuchen

Falls ihr mich näher kennen lernen möchtet, macht doch einfach mal einen Termin mit meinen Betreuern aus. Ich würde mich freuen!

Notall Elton

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Terriermischling Elton ist am 11.09.14 geboren und hat eine Schulterhöhe von ca. 40 cm. Er wurde am 28.11.23 bei uns abgegeben, weil die Besitzerin erkrankte.
Elton ist für sein Alter noch sehr quirlig und temperamentvoll, halt typisch Terrier.
Grundgehorsam beherrscht er, fährt gerne Auto und kann auch ein paar Stunden alleine bleiben (wenn er sich richtig eingewöhnt hat.)
Elton hat aber auch manchmal seinen Dickkopf, vermutlich weil er meistens damit durch gekommen ist, dass alles so läuft wie er es möchte. Man hat ihm keine Grenzen gesetzt.
Daher braucht Elton Hundefreunde, die ihn gut zu führen wissen und ihm diese Grenzen setzen. Elton lernt relativ schnell und nimmt Regeln auch gut an.
Elton sucht ein Zuhause, wo es nicht so hektisch zugeht, denn er dreht schnell hoch. Zu Kindern sollte er nicht. Er kennt es auch nicht.
Elton war kurze Zeit in einer Pflegestelle untergebracht, da war er schon richtig zur Ruhe gekommen. Der Tierheimalltag stresst ihn schon sehr. Daher hoffen wir, dass sich bald Menschen finden, die ihm ein Zuhause geben möchten.

Notfall Canela

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Notfall!!!!

Canela ist eine Mischung aus Husky und Podenco. Sie ist ca. August 2010 geboren und kam jetzt leider nach mehr als 10 jähriger Vermittlung zu uns zurück.
Canela war früher immer ein etwas ängstlicher und zurückhaltender Hund, der sich mit allem "Neuem" und fremden Lebenssituationen sehr schwer tat. Sie kam vor 11 Jahren aus Spanien zu uns und hatte dort völlig isoliert und ohne viel Menschenkontakt gelebt.
Bei anderen Hunden entscheidet bei ihr die Sympathie. Im neuen Zuhause wäre sie aber lieber Einzelhund.

Sie braucht etwas um Vertrauen aufzubauen und geht auch leicht auf Abwehr, wenn man sie als Fremder zu früh bedrängen würde. Kennt sie einen aber erst mal, ist sie durchaus sehr anhänglich. Allerdings neigt sie auch dazu ihre Bezugsperson zu beschützen.

Canela ist trotz ihres Alters eine fröhliche Hündin, die noch recht agil wirkt und die Gassirunden hier rund ums Tierheim sehr genießt. Klar, große Runden schafft sie wegen ihrer Knochen mehr, aber dafür geht sie gerne öfter mal kleine Runden.

Vor kurzem hat sie einen „Anfall“. Eine Form von Vestikular-Syndrom wurde festgestellt. Eine Kopfschiefhaltung und ein wackeliger Gang werden erst mal bleiben.
Es kann viele Ursachen haben, daher weiß man leider nicht wie viel Zeit ihr noch bleibt.
Wir wünschen uns für Canela ein ländliches, eher ruhiges Zuhause, wo sie ihren Lebensabend noch genießen darf. Das Tierheim sollte nicht Endstation für sie sein.
Daher suchen wir einen „Dauerpflegeplatz“ für sie, hierbei würden wir die Tierarztkosten, Medikamente etc. von uns übernommen.
Wer helfen kann, bitte melden!