Katzenjammer im Tierheim
Die Pläne für den Neubau des Katzenhauses stehen, aber es fehlt Geld

VON CHRISTIAN LUND

Paderborn. Sie haben allen Grund, zu maunzen: Den Katzen im Tierheim Paderborn wird’s zu eng. Damit die Stubentiger wieder schnurren können, wollen sie ein neues Katzenhaus. Doch das kostet.

Das Katzenaußengehege ist über zwanzig Jahre alt. Die Holzhütten, in denen die Samtpfoten Unterschlupf finden, sind marode und nicht mehr zu sanieren. „Derjenige, der das damals für uns gebaut hat, geht jetzt in Rente“, erzählt Gabi Votsmeier, Vorsitzende vom Tierschutzverein. Und eng ist es auch noch geworden. Ursprünglich war der Platz im Tierheim für 100 Katzen ausgelegt. Mittlerweile leben aber 147 Katzen auf dem Gelände und sitzen oftmals Fell an Fell. Nicht, um sich zu wärmen. Sondern weil der Platz nicht reicht.

Die Zeit scheint also reif genug, ein neues Gehege zu bauen. „Wir haben bereits alles geplant“, sagt Votsmeier. Auch die vorläufige Baugenehmigung liegt vor. Das neue, zweistöckige Katzenhaus mit einer Gesamtfläche von 240 Quadratmetern soll direkt ans Haupthaus angeschlossen werden. „Daneben wollen wir ein 150 Quadratmeter großes Außengehege errichten, das in den Wald integriert wird“, verrät sie. So werden die Stubentiger von Natur umgeben sein, können ihre Krallen an den Bäumen schärfen und derweil Waldluft schnuppern.

Das Katzenhaus wird nicht mehr aus Holz gebaut sein, sondern aus Stein. Fliesen machen es den Mitarbeitern des Tierheims möglich, besser die Innenräume zu reinigen und zu desinfizieren.

„Durch das neue Platzangebot können wir hoffentlich bald alle Fundkatzen aufnehmen“, erklärt Votsmeier weiter. Denn in den vergangenen Jahren sei es immer wieder vorgekommen, dass das Tierheim wegen Platzmangels einen Aufnahmestopp für Katzen verhängen musste.

Außerdem sei das neue Gebäude stressfreier gestaltet: „Je mehr Katzen wir haben, desto mehr Stress und Krankheiten können bei ihnen ausbrechen“, erklärt die Vorsitzende die Gefahr des Platzmangels. Durch ein neues und größeres Katzenhaus ließen sich auch die Tierarztkosten verringern, hofft sie.

Monatlich verschlingt der Betrieb des Tierheims einen Betrag von 20.000 Euro. „Wir können aber von dem laufenden Betrieb kein Geld abzwacken und in den Neubau vom Katzenhaus stecken.“ Deshalb ist das Tierheim auf Spenden angewiesen. Die vorläufig geschätzte Bausumme beläuft sich auf 150.000 Euro. Auf dem Spendenkonto sind bis jetzt aber nur 51.606 Euro zusammen gekommen. Zu wenig, um den Miezekatzen ein neues Heim zu bauen.

Aus diesem Grund feiert das Tierheim (Hermann-Löns-Straße 72, Paderborn Schloß-Neuhaus) am Sonntag, 16. August, zwischen 12 und 17 Uhr ein großes Katzenfest mit vielen Attraktionen. Dabei wollen die Mitarbeiter über den Neubau informieren und freuen sich über jede Spende. Bei den Katzen hört man es auch: sie schnurren.


Nur ein Euro pro Paderborner

Der Katzenhausneubau im Tierheim ist teuer und kann aus eigenen Mitteln nicht finanziert werden. Deshalb sucht das Tierheim dringend nach Kleinspenden, Sammelaktionen und großen Sponsoren. „Wenn jeder im Kreis Paderborn einen Euro spenden würde, könnten wir sofort mit dem Bau beginnen“, sagt Votsmeier. Aber auch Materialspenden helfen.

Sonder-Spendenkonten: Sparkasse Paderborn, BLZ 472 501 01, Kto. 35 10 55 51 65 oder Volksbank Paderborn, BLZ 472 601 21, Kto. 90 65 52 88 54. Nähere Informationen: www.tierheim-paderborn.de

Quelle: Neue Westfälische, Paderborner Kreiszeitung, Donnerstag 13.08.2009