Lizzy
20.01.2018
Abschied von Lizzy
Am 20.01.2018 haben wir unser Herzensengel über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Dieses Jahr Weihnachten wäre sie 10 Jahre bei uns gewesen.
Sie war am 02.11.2006 ins Tierheim gekommen:
Lizzy´s Besitzer hatte sie einfach in der Wohnung zurück gelassen und die Angehörigen wollten sie nicht. Sie ist eine ziemliche Bangebuchse und lässt sich unter Stress gerne auf die Palme bringen. Bei ungekannten und vor allem lauten Geräuschen wird sie schnell unruhig, teilweise sogar panisch und zieht mit aller Macht ins Tierheim zurück. Sie ist eine liebe und auch sehr anhängliche Hündin. In einer ruhigen Umgebung mit erfahrenen Hundefreunden, die Lizzy die nötige Sicherheit geben, ist sie ein Top-Hund.
All das ist wahr. Lizzy war der größte Angsthase vor dem Herrn. Wir sind eigentlich sofort mit ihr spazieren gegangen, seit sie ins Tierheim gekommen war. Ein lautes Geräusch unterwegs und wir konnten den Gassigang abbrechen. Dieser Hund war im Tierheim nur unter Stress, hatte Dauerdurchfall und wurde immer dünner.
Wir hatten zu diesen Zeitpunkt den Labrador-Retriever Tristan (auch aus dem Tierheim) zu Hause. Er kannte Lizzy von den gemeinsamen Spaziergängen und als wir ein paar Tage vor Weihnachten 2008 gefragt wurden, ob wir Lizzy nicht bei uns zu Hause etwas aufpäppeln könnten, haben wir unter Vorbehalt erstmal zugesagt.
Die Frage war, klappt es mit Tristan oder kommt bei Lizzy der „Kampfhund“ raus und unser alter Herr Tristan (15 Jahre alt) wird schikaniert oder schlimmeres.
Wir hatten Lizzy schon vorher immer mal zum Entspannen bei uns zu Hause gehabt. Sie hat dann tief und fest auf dem Sofa (ja auf dem Sofa, nicht neben dem Sofa) geschlafen. Beide Hunde waren aber nie alleine, sodass wir uns nicht sicher waren, ob es klappt. Aber Versuch macht klug und wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Kurz gesagt, es hat besser geklappt, als wir gedacht haben. Lizzy hat sich als Beschützerin entpuppt und kein fremder Hund durfte sich Tristan nähern, wenn sie es nicht zuließ. Also ein Dream-Team, leider nur für eine kurze Zeit, dann mussten wir von Tristan Abschied nehmen.
Danach wollte Lizzy die Alleinherrscherin bei uns sein. Sie hat jeden Hund kategorisch abgelehnt. Nur der Hund meiner Schwester durfte zu Besuch kommen.
Ihre extreme Ängstlichkeit war allerdings enorm anstrengend, weil man ja darauf nicht eingehen darf. Wir waren sehr gut im Ignorieren und haben sie oftmals wirklich zwingen müssen, raus zu gehen. Aber es hat sich ausgezahlt. Sie wurde mit der Zeit immer selbstbewusster. Und zum Glück kam der Mix (was immer der Mix war) stark raus. Sie hatte keinen Festhaltetrieb, wir mussten auch nicht befürchten, dass sie ein anderes Lebewesen killen wollte. Wir hatten eine wunderschöne Zeit miteinander und der Abschied ist uns sehr schwer gefallen.
Lizzy konnte zum Ende nicht mehr aufstehen, bzw. stehen bleiben. Sie rutschte immer wieder weg und blieb dann liegen. Ihre Hinterbeine wollten einfach nicht mehr ihren Dienst tun. Auch wenn der Abschied schmerzhaft ist, man muss immer im Sinne des Tieres entscheiden und das haben wir heute getan.
Wir werden jetzt eine Zeit brauchen, um mit der Stille und Leere unseres Hauses klar zu kommen und uns daran zu gewöhnen, dass das Sofa wieder uns alleine gehört.
Aber dann kommt wieder ein Hund, der es nicht verdient hat, im Tierheim zu sterben. Es ist nur ein bisschen Geduld gefragt und man kann ein Second-Hand-Tier glücklich machen.
Auf Lizzy trifft die obige Beschreibung zu 100 % zu, sie ist für uns ein Traum, unser Herzensengel, geworden und wird es auch immer bleiben.