Entscheidung Tierheim-Hund
Wenn Sie sich für einen Hund aus dem Tierheim entscheiden, sollten Sie nicht von Anfang an alles falsch machen.
Nehmen Sie sich in den ersten Tagen viel Zeit. Sind Sie berufstätig, nehmen Sie sich einige Tage Urlaub.
Vermeiden Sie Aufregung
Der Hund ist aufgeregt. Alles ist neu für ihn: Sie, das Haus bzw. Wohnung, evtl. ein weiterer „vierbeiniger" Mitbewohner. Geben Sie ihm Zeit alles in Ruhe zu erkunden. Bedrängen Sie ihn nicht. Vermeiden Sie es, gleich die ersten Tage Besuch einzuladen. Der Hund muss nun erst einmal die eigene Familie kennen lernen. Durchfall die ersten drei Tage ist durch die Umstellung beim Hund normal, sollte es jedoch auch nach Tagen noch nicht besser werden, suchen Sie einen Tierarzt auf.
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Alleinsein - langsam heranführen
Langsam Schritt für Schritt den Hund daran gewöhnen, dass er auch mal alleine bleiben muss. Am besten fangen Sie mit 15 Min. bzw. 30 Min. am. Loben Sie ihn, wenn Sie wiederkommen, auch wenn er etwas angestellt hat. Der Hund versteht in dem Moment der Wiedersehensfreude eine Bestrafung nicht.
Ignorieren ist besser als Bestrafung
Sollten sich Vorkommnisse wie die Zerstörung von Gegenständen oder Unsauberkeit bei Abwesenheit nicht von alleine geben, müssen Sie dem Hund deutlich zeigen, dass Sie das nicht billigen. Nicht immer helfen ein Klaps oder durchschütteln. Ein oft viel wirksames Mittel ist den Hund völlig zu ignorieren ihn also mit "Liebesentzug" zu bestrafen. Das merkt ein sensibles Tier sofort. Macht er daraufhin beim nächsten Mal der Abwesenheit keine Dummheiten, dann loben Sie ihn gebührlich dafür. Das wirkt Wunder!
Verbote / Erziehung - von Beginn an konsequent
Erlauben Sie Anfangs nicht etwas, was Sie später wieder verbieten, wie z.B. auf Möbel springen oder im Bett schlafen. Klären Sie von Anfang an, was er darf oder nicht. Manche kapieren schnell, andere probieren öfter wie weit sie bei Ihnen gehen können. Wichtig ist, dass Sie Geduld haben und, falls mehrere Personen zur Familie gehören, dass sie sich alle einig sind im Bezug auf die Erziehung des Tieres.
Feste Futterzeiten
Gewöhnen Sie dem Hund von Anfang an feste Futterzeiten an. Füttern Sie am besten dann, wenn Sie Zeit haben, danach mit ihm einen Spaziergang zu machen (ca. 30 Min. nach Fütterung). Füttern Sie nach Möglichkeit nicht spät Abends oder, wenn Sie ihn nachher mehrere Stunden alleine lassen müssen.
Manche Hunde haben eine lange Verdauungszeit und können es dann nicht aufhalten, wenn Sie ihm keine Möglichkeit geben sein "Geschäft" zu erledigen. Ein erwachsender Hund bekommt eine Mahlzeit am Tag, kleinere Hunde bis ca. 8 Monate 2-3 Mal kleinere Portionen am Tag. Ist Ihr Hund besonders verfressen, teilen Sie ihm seine Portion vielleicht in zwei Rationen pro Tag auf. Was Sie füttern (Essensreste sind zu scharf!) hängt von Ihnen ab und dem, was der Hund verträgt. Er stellt sich auf das Futter schon ein, auch wenn er Anfangs vielleicht nicht davon frisst.
Ausführen
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Ein Hund ob groß oder klein braucht täglich seinen Auslauf. Ist er sehr bewegungsfreudig, kann man ihn beispielsweise ans Fahrrad gewöhnen. Haben Sie keinen Garten, müssen
Sie jedenfalls öfters mit ihm raus, damit er seine "Geschäfte" erledigen kann. Je jünger der Hund ist, desto mehr muss er raus. Besonders bei Welpen sollte die Nacht nicht zu lang sein, weil sie nicht so lange aushalten können. Gehen Sie kurz vorm Zubettgehen noch mal mit ihm vor die Tür. Die ersten Wochen (mindestens 6 Wochen oder länger je nach Charakter des Hundes) sollten Sie ihn unter keinen Umständen von der Leine lassen.
Zunächst nur mit Leine
Er muss erst richtig hören können, damit im Ernstfall auch nichts passiert. Jagdhunde sollten nach Möglichkeit gar nicht von der Leine, da der Jagdinstinkt oft tief verwurzelt ist und bei der kleinsten Spur der Hund nur noch seinem Instinkt folgt und alle Erziehung vergisst.
Wenn Sie einen Hund unbedingt freilaufen lassen wollen, bringen Sie es ihm langsam bei. Suchen Sie sich eine abseits gelegene Wiese und lassen Sie den Hund erst an einer langen Leine (ca. 15 m oder mehr) laufen. Er hat das Gefühl, dass er sich frei bewegen kann, aber Sie kommen im Ernstfall sofort an ihn heran. Erst wenn Sie sich ganz sicher sind, dass Ihr Hund (auch im Ernstfall) ihnen immer gehorcht, sollten Sie ihn frei laufen lassen.
Tierarzt/Pflege - Impfung, Entwurmung
Haben Sie das Tier aus dem Tierheim übernommen, ist er zunächst einmal vollschutzgeimpft, entwurmt und behandelt worden. Die nächste Impfung ist ein Jahr nach der letzten Impfung wieder fällig, also tragen Sie es sich am besten gleich im Kalender ein. Entwurmt werden Hunde in der Regel ca. 2 x im Jahr. Entwurmungsmittel erhalten Sie beim Tierarzt. Kontrollieren Sie ab und zu die Ohren. Schüttelt er sich häufig, sitzt entweder Dreck in den Ohren oder sie sind entzündet. Tränen die Augen ständig, braucht er Augensalbe. Sollte er sich viel kratzen, können Flöhe oder auch eine Allergie die Ursache sein. Baden Sie ihn vorsorglich einmal gründlich und kämmen Sie ihn aus.
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Baden maximal 2 x pro Jahr
Baden sollte man einen Hund so wenig wie möglich (höchstens 1-2 x im Jahr), weil man sonst den Schutzfilm, der die Haut umgibt, zerstört. Vorkehrungen gegen Flöhe oder Zecken kann man durch entsprechende Halsbänder oder andere tierärztliche Mittel treffen. Fellpflege (regelmäßiges Bürsten) gehört natürlich auch dazu.
Unterstützung durch Profis
Sollten Sie weitere Informationen benötigen, steht Ihnen das Tierheim für Fragen immer zur Verfügung. Wichtig ist auch, dass Sie Geduld haben, selbst wenn einiges Wochen dauern kann. Verlangen Sie nicht gleich ein „perfektes" Tier. Geben Sie ihm genügend Zeit eines zu werden. Bedenken Sie jedoch, dass nicht jeder fehlerfrei sein, denken Sie an nur an sich!
Wir haben Ihnen ein Liste von Hundeschulen, Pflegediensten und Tierbetreuern zusammen gestellt.